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Frauen und Arbeit – gestern und heute

Miriam Tsiaparas

Verheiratete Lehrerinnen gab es nicht

Die Verbindung zwischen Frauen und Arbeit war früher alles andere als selbstverständlich. So durften Lehrerinnen beispielsweise nur unverheiratet sein – eine Regel, die in Baden-Württemberg bis 1956 galt. Eine solche Vorschrift wäre heute undenkbar, Eine wichtige Figur im Kampf gegen diese Ungerechtigkeit war Mathilde Planck, die als Lehrerin und spätere Abgeordnete maßgeblich dazu beitrug, dass diese diskriminierende Regelung abgeschafft wurde.

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Die benachteiligte Position der Frau in der Arbeitswelt 

Frauen waren lange Zeit in Berufen tätig, die als minderwertig oder schlechter bezahlt galten: Sei es in der Erziehung, Pflege, in Bürojobs, in Reinigungsfirmen oder an den Supermarktkassen. Ihre Rolle in der Arbeitswelt war geprägt von der Vorstellung, dass Frauen nur dann arbeiten sollten, wenn es an männlichen Arbeitskräften mangelte – oder dass sie in erster Linie eine Konkurrenz für Männer darstellten. Entsprechend wurden Gesetze und Vorschriften entweder gelockert oder verschärft, je nachdem wie die wirtschaftliche Lage es erforderte.

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„Das bisschen Haushalt …“

Die gesellschaftliche Erwartung war klar: Die „Natur“ der Frau liege in der Hausarbeit, in der Pflege der Kinder und im Kochen. Diese Überzeugung war so tief verankert, dass sogar Frauen selbst daran glaubten. Für Frauen aus den unteren Gesellschaftsschichten, die zusätzlich zur Hausarbeit erwerbstätig sein mussten, führte dies zu einer enormen Doppelbelastung. In den oberen Schichten war der Gedanke, dass Frauen außerhalb des Haushalts arbeiten, hingegen völlig abwegig.

Frauen als billige Arbeitskräfte

Für Arbeitgeber waren arbeitende Frauen jedoch lange Zeit eine willkommene Lösung, da sie als billige Arbeitskräfte galten. Frauen verdienten weniger, hatten kaum Chancen auf beruflichen Aufstieg, und ihnen wurde oft vermittelt, dass sie ohnehin nicht in der Lage seien, die gleiche Leistung wie Männer zu erbringen.

Ein besonders anschauliches Beispiel hierfür ist die Entwicklung im Rems-Murr-Kreis ab den 1950er Jahren. In dieser zuvor landwirtschaftlich geprägten Region trug das Wirtschaftswachstum dazu bei, dass es immer weniger notwendig wurde, dass Frauen berufstätig waren. Die Arbeits- und Lebensbedingungen verbesserten sich so weit, dass viele Familien ohne das zusätzliche Einkommen der Frauen gut auskamen. Sollte eine Frau dennoch arbeiten, stand schnell der Vorwurf im Raum, sie vernachlässige ihre Kinder. Das gesellschaftliche Umfeld machte es ihnen zusätzlich schwer: Die Kinder mussten oft schon um 12:30 Uhr aus dem Kindergarten abgeholt werden, was es nahezu unmöglich machte, einer geregelten Arbeit nachzugehen. Flexible Arbeitszeiten und Kinderbetreuung blieben lange Zeit ein unerfüllter Wunsch.

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Frauen und Arbeit im Wandel der Zeit

Heute hat sich die Situation glücklicherweise stark verändert. Frauen haben die Wahl, ob sie arbeiten oder in Elternzeit bleiben möchten – und beide Optionen werden gesellschaftlich weitgehend akzeptiert. Doch eines bleibt unverändert: Die Altersvorsorge ist von zentraler Bedeutung, unabhängig davon, welchen Lebensweg eine Frau einschlägt. Deshalb ist es heute wichtiger denn je, sich frühzeitig um die finanzielle Absicherung im Alter zu kümmern, um auch im Rentenalter einen gewissen Lebensstandard halten zu können.

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Miriam Tsiaparas

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