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Pilotprojekt: Erhalt der Streuobstbestände

Samantha Kwiaton

 

Die Laubholzmistel hat sich in den letzten Jahren in vielen Bereichen von Baden-Württemberg stark verbreitet – auch bei uns im Rems-Murr-Kreis. Die zunehmende Ausbreitung der Laubholzmistel stellt eine ernstzunehmende Gefahr für Streuobstbestände dar.

In Zusammenarbeit mit dem Obst- und Gartenbauverein Beutelsbach e.V., Landratsamt Rems-Murr-Kreis, Landschaftserhaltungsverband Rems-Murr-Kreis e.V. und der Stadt Weinstadt wurde in diesem Jahr ein Pilotprojekt zur Eindämmung des Mistelbefalls gestartet. Die Kreissparkasse Waiblingen unterstützt dieses Projekt finanziell.

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Warum sind so viele Bäume von der Laubholzmistel befallen und was kann man dagegen tun?

Die Ausbreitung der Mistel ist auf eine ausgebliebene Pflege der Bäume und teilweise auch auf die falsche Annahme, dass die Laubholzmistel unter Naturschutz steht, zurückzuführen.

Die Mistel entwickelt sich meist in den ersten Jahren recht langsam und unscheinbar, kann dann aber über einen längeren Zeitraum zu kugelförmigen Büschen heranwachsen. Stark mit Misteln befallene Obstbäume verlieren an Lebenskraft und sterben allmählich ab, da die Misteln den Bäumen Wasser und Nährstoffe entziehen. Auch Hitzesommer können zum Absterben der befallenen Bäume führen.

In einigen Gemeinden sind so viele Bäume mit der Laubholzmistel befallen, dass dieser im Rahmen der üblichen Obstbaumpflege kaum noch Einhalt geboten werden kann. Somit breitet sich die Mistel immer weiter in der Fläche aus.

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Johannes Eder (Landwirtschaftsamt Rems-Murr-Kreis), Heiko Hieber (Landschaftsgärtner) und Christian Merkert (Landschaftserhaltungsverband Rems-Murr-Kreis e.V.) – von Misteln befallene Obstbäume in Weinstadt-Beutelsbach an der K1864 Richtung Aichwald-Aichelberg.

An einzelnen Obstbäumen ist der Mistelbefall so stark, dass ein Pflegeschnitt nicht mehr ausreicht, um die Bäume erhalten zu können. In solchen Fällen wird dann die komplette Entnahme der befallenen Bäume empfohlen, um eine weitere Ausbreitung der Laubholzmistel zu verhindern. Zum Erhalt der Streuobstbestände erfolgt dann eine Ersatzpflanzung.

Im Rahmen des gemeinsamen Pilotprojekts wurden im Februar 2022 auf einer Fläche in Weinstadt die Streuobstbestände überprüft und die mit Misteln befallenen Obstbäume gerodet.

Im November 2022 stand dann die Ersatzpflanzung der neuen Bäume an.

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Landrat Dr. Richard Siegel, Ralph Walter und Uwe Burkert (Kreissparkasse Waiblingen), Martin Lenz (Grundstückseigentümer), Jochen Schäufele (Amtsleiter Amt für Umweltschutz), Oberbürgermeister in Weinstadt Michael Scharmann, Jochen Bühler (OGV Beutelsbach), Markus Baumeister (Leiter Tiefbauamt und Technischer Leiter Stadtentwässerung), Gerd Holzwarth (Leiter Forst, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Vermessung)

– neue Obstbäume ersetzen von Misteln befallene Obstbäume in Weinstadt-Schnait.

Ziel des Projekts

Ziel des Projekts ist es, auf das Thema Mistelbefall in den Streuobstwiesen aufmerksam zu machen. Wir möchten auf Demonstrationsflächen zeigen, wie mit Pflegemaßnahmen und -schnitten gegen den Mistelbefall vorgegangen und die Ausbreitung der Laubholzmistel reduziert werden kann, um so zum Erhalt von Natur und Lebensqualität im Rems-Murr-Kreis beizutragen.

Samantha Kwiaton

Sachbearbeiterin Gesellschaftliches Engagement

Sachbearbeiterin Gesellschaftliches Engagement

Kommentare

  1. Erich Siegle sagt:

    Mistel ist nicht das größte Problem in den Streuobstwiesen.
    Schlimmer ist die Viruserkankung der Obstbäume welche Die Stämme und Hauptäste schwarz werden lässt. Die Bäume sind dann in 2 Jahren kaputt.
    Diese Viruserkrankung wird mit dem Wind oder Kontakte weitergetragen.
    Die meisten Streuobstwiesen werden von diesen infizierten Bäumen nicht gesäubert und die Infektion geht weiter.
    Ein weiteres Problem ist, das die Erben der Streuobstwiesen gar nicht mehr wissen, wo ihre Wiesen sind und in der Folge nicht gemäht werden und kranke Bäume nicht entfernt werden.
    Hier ist die Verwaltung gefordert.

    1. Vielen Dank für Ihren Kommentar – auf jeden Fall ein sehr wichtiger Hinweis, dass nicht nur Misteln zum Problem bei Streuobstbeständen werden können.

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